About

Artist Statement

Die Ästhetik und Deutung des Outer Space stehen im Zentrum meiner künstlerischen Arbeit. In der Konsequenz sind es Kosmologien, also Weltbilder, welche mich dazu veranlassen die großen Fragen unserer Gesellschaft zu stellen. Wie trauern wir um einen durch die Klimakrise sterbenden Planeten? Wie nähern wir uns einem Hyperobject? Wie entsteht eine Atmosphäre, wer ist daran beteiligt und hält das Blau des Himmels stabil? Ich arbeite mit Zeichnung und Bildmontagen, Essays und plastischen Umsetzungen. Aus wissenschaftlicher Recherche verfasse ich poetische Essays, die ich in Lecture Performances verlese und verkörpere. Als Performerin schlüpfe hierbei in die Rolle von fiktiven Figuren - die Spirituelle Astronautin, die Kometin oder der stoffliche Orbit. In meinen künstlerischen Arbeiten sind Popkultur und Mystik eins. Komplexe Inhalte wie Theorien werden in sinnlich Wahrnehmbares übersetzt. In mit Wasser befüllten Zinkwannen schweben schwerelose Körper, kosmische Ereignisse werden (de)konstruiert. Meine Lecture Performances sind Einladungen zum gemeinsamen Entwickeln zeitgemäßer Kosmologien welche zum politischen Handeln motivieren. Was muss erklärt sein, was muss offen bleiben? Kann es einen mystischen Widerstand geben?


Künstlerischer Lebenslauf - CV - Hier klicken!

DIE ORBITALE SPHÄRE ALS AUFENTHALTSWAHRSCHEINLICHKEIT DES MENSCHLICHEN BEWUSSTSEINS

von Martin Wiesinger (Ausschnitt)

„An der Schwelle zwischen Erde und Weltall sammelt sich menschliche Projektionsmasse und sie füllt die orbitale Sphäre mit vorwiegend metallischer Stofflichkeit. Von besitzergreifenden Visualisierungs-, Kommunikations- und Orientierungstechniken durchsetzt, verdichtet sich nun ein Bereich mit Kleinsatelliten, der bis dahin einen unbesetzten Projektionsraum der Imagination darstellte - für den Einzelnen und die Einzelne sowie für die Menschen als Gemeinschaft gleichermaßen. Wenn die Imagination dabei als abgewandte Seite einer orbitanten Ökonomie zum Schattendasein gezwungen wird, müssen diesen Eroberungsstrategien Veranschaulichungen entgegengesetzt werden, die wie die Werke von Sophie Lindner etablierte Sichtweisen schräg schneiden, durchqueren und überschreiben.„
 


zur Langversion des Textes