Montage

Mangeln beschreibt eine historische Methode, Stoff zu glätten, Falten zu beseitigen und wieder aufzubereiten. In der Gegenwart finden wir Orte des Mangels – die Wunden in den Landschaften des Braunkohleabbaus, die Arbeitsbedingungen der Pflege im Gesundheitswesen oder die Klimakrise. Erfahrungen mit Mangel, ob an Konsumwaren, Ressourcen oder politischer Mitbestimmung werden mehrheitlich ostdeutschen Biografien zugeschrieben. Doch ist Mangel für ihre Erfahrungen überhaupt eine passende Kategorie? Seit den 1990er Jahren vollzieht sich in Ostdeutschland ein drastischer Wandel von Arbeitsrealitäten. Was braucht es, um sich von der Kohle zu verabschieden? Wie vermitteln, wie Tränen trocknen, unter den Generationen Ostdeutschlands?

Teil des Projekts Celestial Classrooms- Zum Enviroment Sternwarte

Zu sehen ist eine Transformation des Circular Flow aus dem Lehrbuch Economics 19e der Autoren Paul A. Samuelson und William D. Nordhaus. Es handelt sich hierbei um ein Modell aus der ökonomischen Lehre, welches Tausch- und Ausgleichsbewegungen durch Angebot und Nachfrage in einer Marktwirtschaft veranschaulicht. Angeregt von dessen Gestalt habe ich einen Circular Flow des „Bilderverkehrs“ entwickelt.

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Der PoC-Jazzmusiker Sun Ra (1914 – 1993) sitzt als Sonnengott und Abkömmling vom Planeten Saturn zwischen seinen goldenen Wächtern – einer Raubkatze und einem Adler. Seine Fahrt als Kultfigur des „glamourösen Fremden“ setzt unterhalb von ihm der Starman im realen kosmischen Raum fort. Das Raumfahrtunternehmen Space X schickte im Jahr 2018 einen Dummy als fahrenden Astronauten namens Starman in den Weltraum.

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Aufgewachsen in Plattenbauten, sind Diese für mich Heute ambivalente Erinnerungsorte. Ihr Umraum auf den Gehwegen, riesenhaften Innenhöfen, Parkplätzen und geöffneten Himmeln haben mein künstlerisches Werk auratisch stark geprägt. Die Einheiten der Familien, welche wie Ich und meine Mutter „noch dort“ waren, erscheinen mir Heute wie Damals von Einsamkeit belegt. Jedoch wir Kinder waren „viele“ und „zusammen“. Die Plattenbauten und ihr Umraum waren unsere Trabantenstadt.

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Die Illustrationen des Taschenspielers und der Kometin sind dem Gesamtwerk des Zeichners und Lithografen J.J. Grandville aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entnommen. Durch manuelle Montagetechniken habe ich die Buchseiten so zueinander bringen können, als seien Diese im Buch aufgeschlagen nebeneinander. Gleichzeitig anschaulich, sehe ich die Kometin als Figur der „schweifenden, teils abgewandten Hoffnung“ und den Taschenspieler als „Ahnung vom Global Player“. Die kolorierten Punkte weisen auf weitere Montagen in den Motiven der Figuren untereinander hin. Das Gesamtmotiv diente als Vorlage für die Realisierung „Kometin und Taschenspieler“ auf einer Litfaßsäule im Sommer 2019.

Den Planeten Saturn "als Bild" verstehe ich exemplarisch als den ungebändigten Willen zur Erweiterung unserer Umwelt.

Zeichnung von J.J. Grandville, Zeichner und Lithograf Frankreich Mitte 19. Jahrhundert. Die Reproduktion via Schnellkopie, aufgewertet durch den gelben Rahmen sollen die Aktualität dieser Illustrationen hervorheben. Industrie und Kolonialisierung des Weltraums sind durch Unternehmen wie "Space X" zu Zielvorgaben unserer Technologien geworden.